[Wetter] Mal so
Mal so
[Gemacht] Gearbeitet, Auto gefahren, gearbeitet, Zug gefahren, gearbeitet, geschlafen, gearbeitet…
[Gesundheit] *hust* *spotz* *inhalier*
[Gesehen] Krähen, Raben, Wildenten oder -gänse (nicht ganz sicher), einen wahnsinnig schönen und riesigen Regenbogen, Kinder mit Weihnachtsmannmützen, die frühe Sonne am Bahnhof (das finde ich immer total magisch), neue Straßen in der immer gleichen Metropole
[Gehört] Die Musik auf der Arbeit, Radio, eine alte Wise Guys Platte, die in meinem Handschuhfach auftauchte, Vogelgezwitscher und -gekrächze, meine Lieblingszugbegleiterin, die bei den Durchsagen exakt klingt wie Angela Merkel, kreischende Kinderhorden
[Gelesen] Fannie Flagg - Die Reise nach Elmwood Springs (ich kann die Bücher von Fannie Flagg nur wärmstens empfehlen, wenn man gerade eine misanthropische Phase durchmacht; vor allem "Das Wunder von Lost River" und "Willkommen im Himmel auf Erden" sind wunderwunderschön!)
"Die UMUK-Seuche" von Jean Lorrah - das ist ein Star Trek Roman aus den 80ern, der genau für 2x mit dem Zug zur Arbeit und zurück fahren gereicht hat. =)
Noten, Foren, sms.
[Gelacht] Viel und herzlich. Manche meiner Schüler sind einfach so klasse. Eine Fünfjährige, die Schwierigkeiten hatte, eine Viertelpause nachzumalen, habe ich damit getröstet, daß ich aus der mißlungenen Pause einfach einen Marienkäfer gemacht habe. Seither malen wir Pausenkäfer.
Links im Bild mein erster Käfer, dann eine Reihe von Pausen, die sie schon gut hingekriegt hat, dann ihr eigener Riesenkäfer.
Das gleiche Kind guckte mich gestern verschwörerisch an und fragte, ob es die C-Dur Tonleiter nicht auch über das ganze (Augen wie Mühlräder) Klavier spielen könne, immerhin gäbe es ja mehrere Cs. Ich grinste und am Ende der Stunde spielte sie tatsächlich über 88 Tasten eine Tonleiter, während ich ihren Klavierhocker langsam von links nach rechts entlangzog, damit sie überhaupt an alle Tasten herankommt. Ich glaube, zum Weihnachtsvorspiel führen wir diese kleine Zirkusnummer auf.
Auch gelacht habe ich über meine Mutter, die mir bei jeder Gelegenheit verkündet, sie hielte es für eine gute Idee, wenn ich mich mal bei "shop a man" umsähe (ich glaube es hieß so, sie hat irgendwo eine Reportage darüber gehört) oder die mit der Tageszeitung wedelt und kreischt "da ist einer für Dich drin - der hat einen Hund!"… Äh… Ja. Nein. Muß nicht. Sah sie dann auch ein, als sie las, daß der Typ mit Hund Marco hieß - das sei ja kein Name. Und um meines Seelenheils willen wollte ich nicht widersprechen, auch wenn ich Namensvorurteile schon oft genug widerlegt gesehen habe.
[Geärgert] Nicht wirklich - nur wie immer über die vermeintlichen Helden in den Opern, die einfach nur neurotische Säcke sind, wenn man das Libretto mal genauer anguckt.
Über Autofahrer, die penetrant 45 im Stadtverkehr fahren und an grünen Ampeln so lange zögern, bis sie wieder rot werden.
Über ein chaotisches Organisationsbüro in Job A.
Über 'mein' Tonstudio, das plötzlich handlungsunfähig ist, weil der Aufnahmeleiter von jetzt auf gleich nach Sachsen gezogen ist. Jetzt kann ich mir überlegen, was ich mit meinen Liedern anfange - anderes Studio suchen, das vielleicht teurer ist oder abwarten, ob sie wieder jemanden finden, der hier an den Arsch der Welt fährt? Und vor allem bedeutet das, daß die bereits aufgenommenen Titel dann wohl komplett neu abgemischt werden können, damit man den Bruch zu den später aufgenommenen nicht hört. Was mich wieder ein paar hundert € kosten wird. Die ich nicht habe. Darn it.
[Gefreut] Viel! Über die vielen Dienste in Job A und die unglaublich netten Kollegen dort.
Über meine Chefin in Job A, die eine sehr strenge Frau ist und mir dauernd sagt, ich würde meinen Job richtig gut machen.
Über die Prokuristin von Job B, die ich seit meiner Kündigung nicht mehr gesehen habe und die mich, als ich ihr zufällig in die Arme lief, spontan umarmte und sagte "man sieht, daß es Dir jetzt gut geht".
Über ein ausgedehntes und verquatschtes Mittagessen in einem veganen asiatischen Restaurant und anschließenden Kaffee an der S-Bahn mit meinem einen Bruder.
Über eine Karte mit Adventskalendertürchen von meinem anderen Bruder. (Dazu muß ich vielleicht sagen: Der eine Bruder und ich könnten geschwisterlicher nicht sein, wir sind, wie meine Mama immer sagt, "ein Kack und ein Ei". Der andere Bruder hingegen ist Physiker - oder sowas -, redet nicht viel und ich glaube, ich habe in meinem ganzen Leben nicht mehr als zwei Mal mit ihm telefoniert. Nicht, daß wir uns nicht mögen, im Gegenteil, ich habe ihn sehr lieb. Aber wir haben uns einfach nichts zu sagen, weil so wenige Dinge in unserem Leben Überschneidungspunkte haben.)
Über einen veganen Adventskalender mit Schakalodefüllung von meiner Mama. "Schakalode" nennt sich eine Art veganer Schokolade, die nicht so bitter ist, sondern mehr wie Vollmilch schmeckt und damit mir Süßmaul eher entgegen kommt.
Hier sind die beiden Kalender:
Über eine Einladung zum alljährlichen Weihnachts-Kollegen-Bowling mit den Technikern von Job A. Letztes Jahr war das toll, und ich war sehr stolze Vorletzte, obwohl ich nie zuvor bowlen war. ;-)
Über liebe sms und Mails von Freunden und Freundinnen. Ich wünschte, Ihr wärt alle viel näher - aber das sind nur die Kilometer.
Über ein wahnsinniges Geburtstagsgeschenk im Voraus, nämlich eine Fahrkarte, die es mir ermöglicht, Silvester mit ein paar Verrückten zu verbringen.
Über mein hervorragend funktionierendes ABS habe ich mich gleich mehrmals gefreut.
Über einen vorsichtigen Annäherungsversuch von einem total lieben Kumpel - und vor allem darüber, daß er meine ebenso vorsichtige Ablehnung sofort und ohne Murren akzeptiert hat.
[Gegessen] Brezeln in der Kantine von Job A (tja, das vegane Angebot dort ist… stark eingeschränkt). Pasta, Brot, Clementinen, Apfelsinen, Sojajoghurt mit Schokostreuseln. Diese junkigen Aufgießnudeln aus der Tüte, von denen ich mich zeitweise als Studentin fast ausschließlich ernährt habe, und die so lustige Inhaltsangaben haben wie diese hier:
Huhnaromen? Häh? Tatsächlich hat der Inhalt dieses Tütchens beim Aufgießen geradezu überwältigend nach Hühnersuppe gerochen, so als würde eine Großküche gegen eine Schnupfenepidemie im Kindergarten ankochen. Ich wäre doch sehr neugierig, woraus sie das hergestellt haben - aus Hühnern jedenfalls definitiv nicht.
[Getrunken] Tee, Tee, Tee, Wasser mit Aspirin, Kaffee - ich stelle fest, daß ich den Kantinenkaffee nicht mehr trinken kann, der ist einfach zu widerlich geworden -, heiße Zitrone.
[Gedacht] Hoffentlich schlagen sich diese 12- und 16-Stunden-Tage nicht nur auf dem Rücken nieder, sondern auch auf dem Konto.
Doch, es gibt wirklich integre Menschen auf der Welt, die auch erfolgreich sind.
"Ich will in mein waaarmes, weiches Bett!" (Die Liebe zu den drei Orangen)
Kann mal jemand den Dolch aus meiner linken Schulter entfernen?
Arschloch! (Beim Autofahren klappt es nicht immer mit der Gedankenhygiene.)
Schnubb, schnubb, schnubbidubb. (Ja, manchmal denke ich auch komische Dinge.)
[Kreatives] Ich habe wieder ein Lied geschrieben. Indirekt inspiriert von einer wunderbaren Freundin in einer Wartepause zwischen zwei Schülern. So muß das sein.
[Gekauft] Ein paar Weihnachtsgeschenke für Freundinnen. Nichts großes, das geht einfach nicht dieses Jahr, aber was kleines mußte einfach sein.
Eine Vogelzwitscherflöte! Der Vogelflötenmann saß wieder an der Friedrichstraße - bei ihm hatte ich so eine Flöte mal für meinen kleinen Neffen und Taufpatenkind gekauft, und seither hatte ich ihn nicht mehr gesehen. Aber vorgestern war er wieder da und jetzt habe ich auch so eine kleine Holzflöte, mit der man zwitschern kann. *jubel*
Ansonsten - Brezeln, gestern Abend Brot und Tomaten in einem Supermarkt, der bis 24 Uhr offen hatte, so daß ich es wirklich noch nach der Arbeit geschafft habe, und Halstabletten.
[Und sonst so?] Ich stehe vor der Entscheidung, mich in Job A für eine deutlich höhere Position zu bewerben. Das bedeutet für mich im Fall des Falles: Mehr Geld, vermutlich nach Berlin ziehen müssen (bäh), meine Schüler aufgeben, meine derzeitige verhältnismäßige zeitliche Freiheit verlieren - wenn die sagen "spring", dann habe ich zu springen -, Aufstiegschancen, ein richtig guter Punkt im Lebenslauf, ein sehr kurzer Arbeitsvertrag und möglicherweise nach einem Jahr, aber definitiv nach einigen Jahren die Kündigung (nicht aus Bosheit, das ist einfach so üblich)… und ich bin hin- und hergerissen. Ich denke, ich bewerbe mich in jedem Fall, schon alleine weil ich beweisen will, was ich kann. Selbst wenn sie mich nicht nehmen, wovon ich ausgehe, sehen sie, daß man mit mir rechnen muß. Und falls sie mich doch nehmen, kann ich mir immer noch den Kopf zerbrechen, ob ich das wirklich will, ob ich all meine private Musik hinter diesem Job zurückstellen möchte.
Und damit sind wir bei den Suchbegriffen für den Monat November. Ich muß schon sagen, ich war diesmal erschüttert, jawohl, erschüttert!, was Leute dazu verführt hat, auf mein Blog zu klicken. Ein Suchbegriff war so uärgs, daß ich ihn hier nicht widergeben werde. Nur soviel: Ich benutze das Wort "entsaften" tatsächlich nur im Sinne von Obstverarbeitung. Ihr zwei Klicker könnt schön woanders suchen.
mach mir ma ne stulle - denn koof mir ma 'n Brot.
2 monate zusammen - Glückwunsch. Ihr seid noch in der pheromongeschwängerten Glücksphase. Genießt es, so lange es dauert. Also noch 4-8 Wochen.
bastelcutter tafel - Man kann das aber auch einfach mit einem Lappen abwischen.
chenesen ire augen - Dree Chenesen met nem Kentrebess?
flammkuchen vegan - Ja, irgendwo hier in den Kommentaren ist ein Rezept.
gummipuppe zugvögel - Gummihuhn?
hügel - sind bestimmt auf der anderen Seite der Welt Täler.
lieb mich oder werf mich endlich weg - Autsch, das tut weh. Nicht nur Dein Deutsch, sondern auch… warum gehst Du nicht einfach, wenn Du eh nicht geliebt wirst? Wirst Du echt lieber weggeworfen?
hummels flug blogspot - Willkommen! =) Jetzt sind es auch schon 21 regelmäßige Leser - herzlich willkommen Nummer 21!
So, das war's von der Rückblickseite her. Heute ist der letzte November, morgen der erste Dezember und der erste Advent. Was für mich bedeutet: Heute ist wieder mein Vorabend-vom-ersten-Advent-Chorkonzert, auf das ich mich sehr freue, bei dem ich es aber verdammt eilig haben werde, denn ich muß am Abend noch zu Job A. Morgen hole ich Schüler nach, die ich wegen Job A diese Woche verschieben mußte, aber den Abend wenigstens habe ich frei. Vermutlich werde ich einen wahnsinnigen Putzanfall kriegen und in den Wald gehen, um ein paar heruntergefallene Kiefernzweige als Deko für meinen Kerzenleuchter zu sammeln. Aber jetzt erstmal: Haare waschen, Noten ordnen, Stimmgabel suchen, los.
Habt ein schönes erstes Adventswochenende! Hier ein Freizeitvorschlag: